Translate

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Wer weiss schon...

Vor zwei oder drei Jahren spontan entstanden, ursprünglich als Spoken-words-Songtext gedacht...


Es haucht zwischen die Zeit
& es flüstert zwischen die Welt:
Der Mensch ist des Menschen ärgster Feind - doch was heisst das schon?
Hiroshima, Psychiatrie?
Ein Staat & Sicherheit, Ketten aus Chemie?
Kindliche Soldaten im Schurkenland?
Ein Heim, ein Reich, ein Todestrakt?


Tarnlackiert schillernde Propheten ziehen von Kreuz zu Kreuz, von verbrannter Erde zum Namen des Guten - an jedem Finger ein neuroleptisches Gebet. Finden im Schatz des Brandes den Leib der Feindesfrau, schänden die Mutter, die uns gebar.
Vielleicht bist du dabei - beim nächsten Sprung in ein explodierendes Rettungsschiff?
"Nein! Wir implodieren" ruft der Geistliche dem Bänker zu - hinweg über den Tisch der transaktionären Dreifaltigkeit. & so schiebt der Wortebäcker die Kinder der Welt in den Ofen der Geschichte.
Was hat das zu bedeuten, frage ich mich - was fasele ich da für Zeug? & antworte mir - weiss nicht, wer weiss das schon, wer weiss schon irgendwas? Hocke in dem Sumpf der Milliarden & frage mich nur - wer weiss schon irgendwas?
Doch suchen wir nicht alle nur nach Geborgenheit & Frieden & wissen´s nur nicht? Verrückt oder zweifelnd oder krawattiert oder radikal desozial oder ängstlich theatralisch brav? & sagen letztlich - Nein, wir haben nichts davon gewusst.
Wo sind sie, die da vor uns waren, hätten wissen sollen & doch schon erblindet schienen? Gefesselt in der Kiste der Geschichte, die schon unlesbare Geschichte war... Der Kern des Menschen ist spaltbar. Alle Regung vernichtbar. Psychotroph kaputtbar.
Füll mir aus den Fragebogen, das Rascheln der Generationen, der galaktischen Blätter aus Raum & Zeit! Doch das Drehen an den Zeigern ist verboten, wir haben´s uns verboten.
Ist verbieten nicht verboten?
Gibt es Wahrheit - endgültig, unveränderbar? Die tausenden, die ihr verkauft, versinken vereint vor mir in selbigem Sand. Wohin soll ich beten, bitten, schreien?
Würd´ gern sagen: Lasst die Kinder atmen. Lasst die Frauen schweben. Lasst die Männer tanzen. Im Licht einer Unendlichkeit, ungreifbarer Unendlichkeit. & bin doch erstarrt, bin verstummt.

Auf der Welt soll leben.
Zwischen der Welt bleibt ein Traum von unendlichem Schlaf.
Von unendlichem Tod.
Der das Leben wiederbringt.

& sagt nie, ich wäre ein Poet, denn ich habe nur vergessen, rechtzeitig zu vergessen, wie man Fragen stellt - & Antworten glaubt.

Was bleibt am Ende? Wer weiss das schon...?







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen