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Freitag, 7. August 2015

WAS SOLL DAS...?

…ist DIE Frage, die ich mir wohl mindestens einmal täglich stelle. Sie begleitet mich seit Dekaden, bewusst & intensivst seit 2009. Seit dem letzten - & seither chronisch „eingeschliffenen“ suizidalen Totalzusammenbruch.
Ergibt es einen Sinn, noch einmal zum virtuellen Stift zu greifen? Nunmehr sieben Jahre sind vergangen, da ich mein autobiografisches Buch geschrieben habe, damals trotz widriger Umstände irgendwie doch voller Hoffnung - oder Naivität - dass sich das Fühlen dieses Lebens irgendwie zum Guten wenden würde. Viel ist seither passiert - oder vielleicht auch gar nichts. 
Eine Beziehung ist eigenartig in die Brüche gegangen; nee musste zerbrechen. Mit ´nem Menschen zusammen zu sein, der täglich am inneren Crash lebt, nur von Horror & Lebensende redet, kann nur destruktiv sein, das Gegenteil von erfüllender Nähe - denk´ ich mir mal so. & ebenso zehrend ist es, Wünsche & Erwartungen erfüllen zu wollen, wenn man dazu im Grunde nicht mehr in der Lage ist…
Ich habe mir einen Traum erfüllt, in ´nem eigenen Kleinstudio über 50 Songs aufgenommen & veröffentlicht, nebenher in einem “psychiatrischen Atelier“ zig Bilder gezeichnet. Freilich bin ich nicht über YouTube & facebook hinausgekommen, so what. Die einschneidenste Veränderung war wohl die Tatsache, dass ich von einem völlig Alkohol- & Drogenfreien Leben (eine Mio. Zigaretten & Espressi tgl. mal ausgenommen) über Benzodiazepine zum mttlw. langzeitigen Morphin-User mutiert bin. Anfangs noch innerlich extremst gesträubt, denn ich wollte weiter ein tätiges Dasein führen. Aber ich glaube, dazu mehr später, irgendwann. Opiate - gewollt oder auch nicht - sind ein intensives, ambivalentes Thema für sich. 
Die Folge ist ein Einschnitt in den Alltag, wie ich ihn mir nicht hätte vorstellen können. Als ich annehmen musste, dass ich nicht mehr die Kraft habe, jeden Tag 50 km zu fahren, um das Atelier zu besuchen, hatte ich von einem Moment auf den anderen erstmalig keine regelmässige - wenn auch selbstgewählte - Aufgabe mehr. So habe ich die letzten zwei Jahre fast nur noch zu Hause verbracht, Recall-TV als einzig verfügbaren beweglichen Input zu schätzen gelernt & wohl hunderte Stunden in irgendwelchen Foren & fb-gruppen verbracht.
Mir ist irgendwann aufgefallen, dass ich in „Seelenflucht“ die Zeit zwischen 1990 - meiner (scheinbaren) Befreiung - & dem Weggang aus Berlin 2004 fast völlig weggelassen, nur am Rande gestreift habe. Der Grund war klar - auch bei Namenspseudonymisierung wären einige Menschen zweifelsfrei wiederzuerkennen gewesen - man stelle sich vor, es wäre ein Bestseller geworden, haha - der Schutz der Privatsphäre ward prioritär. Trotzdem irgendwie schad, denn in diesen Jahren habe ich trotz oder inklusive all der innerern Katastrophen die schönsten, verrücktesten, heftigsten & tiefgehendsten Momente meiner Existenz erlebt. Vielleicht kann-sollte ich das hier nachholen & die Menschen, mit denen mich sensible, intime Geschichten verbinden, um Erlaubnis fragen.

Nun, vielleicht war das ein brauchbarer Einstieg für einen Blog - & vielleicht kommt ja noch der eine oder andere neue Song hinzu. Weshalb es vier Jahre gedauert hat…who knows… ein Grund ist mit Sicherheit, dass ich schlicht zu faul war, mich mit der Struktur von Blögsen zu beschäftigen - so ganz blicke ich noch immer nicht durch. Dazu - was schreibe ich, wieviel ist sinnvoll, interessiert das überhaupt irgendjemanden…(?)
Gute Nacht, guten Morgen, whatever…



07.08.15

Dies ward - glaube ich - der erste selbstrecordete Song 2011:




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